Die Geschichte von Kinaesthetics (frühere Bezeichnung: Kinästhetik)

Auf der Grundlage seines Studiums der Verhaltenskybernetik bei K. U. Smith und seines Interesses für Tanz entwickelte der amerikanische Forscher F. Hatch mit seiner Lebensgefährtin L. Maietta in den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts die Grundkonzepte von Kinaesthetics. Von Anfang an waren interessierte TeilnehmerInnen ihrer Kurse an der Entwicklung und Vermarktung ihres innovativen Ansatzes beteiligt. Kinaesthetics stieß insbesondere bei Fachkräften aus dem Bereich der Pflege auf großes Interesse. Um die wachsende Nachfrage nach Kursen abzudecken, wurden Anfang der 90er-Jahre die ersten Kinaesthetics-TrainerInnen ausgebildet. Kinaesthetics wurde in der Folge zu einer breit anerkannten und geschätzten Erwachsenenbildungsinstitution im Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesen.
Das stetige Wachstum von Kinaesthetics führte immer wieder – so auch in den Jahren 2006/2007 – zu strukturellen Anpassungen. Die jüngste Neuorganisation gibt dem Unternehmen Kinaesthetics eine breiter abgestützte Führungsstruktur und garantiert die Weiterentwicklung von Kinaesthetics in einem europäischen Netzwerk.

Die Begründer der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den erfahrbaren Aspekten der menschlichen Bewegung verwendeten im Laufe der wechselvollen Geschichte auch den Begriff Kinästhetik als Bezeichnung für die Forschung und das Unternehmen. Entsprechend nannte sich in den 80er-Jahren der Trägerverein „Verein für Kinästhetik“ und die über Jahre erschienene Fachzeitschrift „Kinästhetik Bulletin“. Heute wird der Begriff insbesondere von Ina Citron und Heidi Bauder gebraucht, zwei Ausbilderinnen, die sich schon früh von den Begründern abspalteten und seither unter der Bezeichnung „Kinästhetik“ andere Bildungsangebote entwickelt haben.

Nach einer Neuorganisation im Jahr 2001 verwendete man für die Forschung, die Bildungsprodukte und das Unternehmen den Namen „Kinaesthetics“. Als Kinaesthetics wegen unüberbrückbaren Differenzen auf der Führungsebene vor dem drohenden Untergang stand, wurde ab 2006 das Unternehmen von der überwiegenden Mehrheit der TrainerInnen in das aktuelle europäische Kinaesthetics-Netzwerk umgebaut. Leider haben die Begründer diesen Schritt nicht mitvollzogen. Mit dem europäischen Kinaesthetics-Netzwerk und den Länderorganisationen in Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz ist es gelungen, Kinaesthetics erfolgreich weiterzuführen und weiterzuentwickeln. Die neuen Strukturen erlauben es, Kinaesthetics möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen und den erfahrungswissenschaftlichen Forschungsprozess voranzutreiben.

 

Infoblatt 4: Die Geschichte von Kinaesthetics